VERHÜTUNGSMETHODEN
Die Pille
Die Pille war lange ein Symbol der selbstbestimmten, modernen Frau. Unter den Begriff „Pille“ fallen heute verschiedene hormonelle Präparate, wie die Mikro- und Minipillen, die von der traditionellen Pille weiterentwickelt wurden. Sie sind einfach anwendbar und bieten eine hohe Verhütungssicherheit, wenn die Anwendung korrekt erfolgt.
Pearl Index
0,1 bis 0,9
Methode
Hormonell
Anwendung
tägliche Einnahme
Schutz vor Krankheiten
Nein
WIRKUNG
Wie wirkt die Pille?
Je nach Produkt werden die Hormone Östrogen und Gestagen kombiniert und wirken an drei verschiedenen Stellen:
Zwischen der Mikro- und der Minipille bestehen Unterschiede in der Zusammensetzung der Wirkstoffe, der Einnahme und Wirkweise. Kombinationspillen werden auch Mikropillen genannt. Sie enthalten eine Kombination der Hormone Östrogen und Gestagen. Die Minipille ist hingegen eine reine Gestagenpille. Gestagene sind Hormone, deren Eigenschaften denen des Gelbkörperhormons Progesteron ähneln – unter anderem hemmen sie den Eisprung und wirken damit schwangerschaftsverhütend. Am besten besprichst du mit deinem Arzt / deiner Ärztin, welche Pille die passendste für dich ist.
Egal welche Pille du erhältst – bedenke, dass sie ein Arzneimittel und kein Lifestyle-Produkt ist! Durch die Einnahme einer Pille kann es in seltenen Fällen zu ernsthaften Nebenwirkungen kommen. So ist zum Beispiel die venöse Thromboembolie (VTE) eine seit langem bekannte aber seltene Nebenwirkung der kombinierten hormonalen Pillen. Bei einer Thromboembolie bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus, Blutpfropf) in einem Blutgefäß, wodurch das Gefäß allmählich verstopft. Dein Arzt hat wichtige Infos, eine Checkliste und Aufklärungskarte für dich, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelt wurden. Wenn du an weiteren Details zum Nutzen und Risiko deiner Pille interessiert bist, mach dich hier schlau.
KURZ ERKLÄRT
Weitere Vorteile der Pille
Wusstest du, dass die Pille auch bei Zyklusbeschwerden, Akne und anderen Haut- und Haarproblemen hilft? Spezielle Gestagene, zum Beispiel Chlormadinonacetat (CMA), gleichen einen Überschuss an Androgenen aus und können dadurch ausgelöste Probleme mindern, wie zum Beispiel Akne.
Auch bei starken Menstruationsbeschwerden hilft die Pille: Die Hormone hemmen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so wird die Blutung schwächer und weniger schmerzhaft.
So wird die Pille richtig eingenommen
Damit dein Verhütungsschutz sicher wirkt, solltest du die Tablette jeden Tag zur selben Zeit einnehmen. Je nach Präparat gibt es hier gewisse Puffer und Einnahmeschemata. Achte daher bei einem Pillenwechsel immer auf den Beipackzettel und sprich bei Fragen mit deinem Arzt/ deiner Ärztin.
1. Einnahmeschema '21/7'
Wenn dein Pillenblister 21 Tabletten hat, musst du diese täglich einnehmen. Nach der letzten Tablette legst du eine siebentägige Pause ein, in der die Abbruchblutung einsetzt. Nach Ablauf der 7 Tage setzt du die Einnahme mit einem neuen Blister fort.
2. Einnahmeschema '21+7'
Dieser Blister hilft dir, im Vergleich zum traditionellen 21/7 Schema, pünktlich mit dem neuen Blister zu beginnen. Von den 28 Tabletten, die du während eines Zyklus einnimmst, enthalten 21 Tabletten einen Wirkstoff – die anderen 7 sind Placebos, also Tabletten ohne Wirkstoff. Somit nimmst du auch während der Hormonpause eine Tablette ein.
3. Einnahmeschema '24+4'
Das '24+4'-Einnahmeschema ist dem '21+7' sehr ähnlich. 24 Tabletten des Blisters enthalten einen Wirkstoff und 4 sind Placebos. So wird die Pille täglich eingenommen und deine Routine nicht unterbrochen – das hilft gegen das "Pille-Vergessen".
Erbrechen, starker Durchfall oder die Einnahme von bestimmten Antibiotika kann die Wirkung der Pille herabsetzen. Auch schützt die Pille dich nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten, weswegen zusätzlich mit Kondomen verhütet werden sollte.
Besteht ein Kinderwunsch, kannst du die Pille jederzeit selbstständig absetzen. In der Regel ist eine Schwangerschaft bereits im ersten Zyklus nach dem Absetzen möglich – in manchen Fällen kann es aber auch einige Zeit dauern, bis sich der Zyklus normalisiert.